Informationen Garne

Wenn Sie Kleidung schneidern wissen Sie, dass die Qualität Ihrer geschneiderten Waren von den Materialien abhängt, die Sie gewählt haben. Das betrifft nicht nur den Stoff, sondern auch die dafür verwendeten Garne. Sie dürfen nicht zu dick oder zu dünn sein, müssen für die Maschine geeignet sein oder anderen Ansprüchen genügen. Wir als Ihr professioneller Händler für Schneiderwaren können Ihnen in unserem Sortiment für Garne eine Auswahl bieten, die Ihren Ansprüchen garantiert gerecht wird. Von der Seidennäherei mit der Hand bis hin zum Nähen von robusten Taschen haben wir für Sie immer alle passenden Materialien im Angebot.

Unser Sortiment für Garne unterscheidet Nähmaschinengarne und Handgarne. Sie können hier zwischen unterschiedlichen Materialien wählen, zum Beispiel Baumwolle, Polyester oder Overlockgarne. Natürlich beschränkt sich Ihre Auswahl nicht nur auf die Qualität: Wir haben viele Farben und Stärken im Sortiment. Damit lässt sich für jeden Anlass etwas finden.

Beim Nähgarn können Sie wählen zwischen dem Material (Baumwolle, Polyester oder Nylon), der Stärke (wird in „Nm“ angegeben) und natürlich muss es auch zu Ihrem Anwendungsbereich beim Nähen passen.

Die verschiedenen Materialien:

Baumwollgarn:

Baumwolle ist 100% Natur. Viele legen Wert darauf und wollen allein aus diesem Grund nur Baumwollgarne verarbeiten. Baumwollgarne sind aber nicht dehnbar. Das heißt, dass der Faden im vergleich zu Polyesterfäden schneller reißt. Typischerweise können Sie Baumwollgarne beim Nähen von nicht elastischen Stoffen (reine Baumwollstoffe wie bspw. Popeline oder Cretonne) verwenden. Werden elastische Stoffe mit nicht-elastischen Faden genäht passiert was niemand haben will: Beim Dehnen des Stoffes bricht der Baumwollfaden relativ leicht. Diesen Ärger sollten Sie im Vorfeld vermeiden, indem Sie bei flexiblen Stoffen kein Garn aus reiner Baumwolle verwenden. Meist wird Baumwollgarn mercerisiert. Dabei erhält das Baumwollgarn mehr Glanz, Glätte, Reißfestigkeit und Gleitfähigkeit. Es wird somit veredelt. Baumwollgarne sehen im vergleich zu Polyestergarnen optisch schöner aus und nehmen auch noch nach dem Vernähen zusammen mit dem Stoff den Farbton von Textilfarbe an. Das geht mit Polyesterfäden nicht.

Polyestergarn:

Polyestergarn ist schlichtweg der Alleskönner unter den Nähfaden. Viele namhafte Hersteller betiteln Ihr Standard-Polyestergarn auch direkt so. Denn es kann sowohl für dehnbare als auch nicht dehnbare Stoffe und für diverse Stoffarten (Bekleidungsstoffe, Wohntextilien etc.) verwendet werden. Für extra schwere und dicke Stoffe, aber auch für besonders leichte und feine Stoffe gibt es die Polyestergarne in entsprechenden Stärken (besonders dick + reißfest bzw. dünn und fein). Zum Thema Stärke von Garnen können Sie sich weiter unten im Text noch näher informieren.

Nylongarn:

Unsere Transparent-Nähgarne sind Nylon-Nähgarne. Einfach aus dem Grund, weil es weder bei Baumwolle noch bei Polyester möglich ist den Faden transparent / durchsichtig zu machen. Nylongarn ist ein Monofil-Garn, d.h. er ist einfädig, also nicht zwei- oder mehrfach verzwirnt. Transparent-Nähgarne sind relativ dünn. Hier erfolgt die Stärkeangabe in Millimeter – da Sie keine „richtigen Garne“ sind. Sie sind nur 0,15 mm fein, schwierig zu verarbeiten und ein bisschen widerspenstig. Lapidar gesagt handelt es sich bei Nylongarn um etwas ähnliches wie Angelschnur. Wir empfehlen das Nähen mit diesen Garnen nur erfahrenen NäherInnen. Der Vorteil beim Nähen mit Transparent-Nähgarnen liegt auf der Hand: Sie bekommen „unsichtbare Nähte“.

Welche Stärke benötige ich und was bedeuten Sie?

Die Stärke – wie ist sie zu „lesen“ / interpretieren?

Die Stärke wird als Zahl angegeben. So gibt es z.B. „100er Garn“ oder „120er Garn“ usw. Leider sagt Ihnen diese Zahl nichts? Wir versuchen es mal einfach zu erklären: Ein 100er Garn hat eine Feinheit / Stärke von Nm 100. Nm steht für „Nummer metrisch“. Nm gibt an, wie viel Meter eines Garnes ein Gramm wiegen. Bei einem Garn mit einer Stärke von Nm 100 wiegen 100 Meter dieses Garnes also 1 Gramm. Im Vergleich zum „120er“-Garn (bei diesem wiegen 120 Meter 1 Gramm) ist das „100er“-Garn also ein bisschen dicker/stärker. Hat man das System einmal verstanden, ist einem auch klar, dass sich die Stärke von Nähgarnen reziprok (umgekehrt proportional) bemessen. Einfach ausgedrückt: „Je höher die Nummer der Stärkeangabe, desto feiner das Garn“.

Was heißt das nun für Sie als Hobbynäherin?

Sie wollen eigentlich nur eben ein passendes Nähgarn für Ihr Nähvorhaben kaufen und nicht wieder in die Schulmathematik einsteigen und per Dreisatz Ihre benötigte Garnstärke ermitteln? Dann orientieren Sie sich doch hieran: Als „normales Standardgarn“ für alle Fälle (sog. Allesnäher / Alleskönner) eignen sich Garne mit einer Stärke von Nm 100 und Nm 120, wobei letzteres ein bisschen feiner ist. Jeansgarn liegt bei einer Stärke von 40-60 und Knopflochgarn ist mit einer Stärke von 30 noch ein bisschen dicker.

Tipp: Stärken können auch anders angegeben werden

Natürlich gibt es von der Regel auch wieder Ausnahmen. Wird die Stärke in der Einheit „Nummer metrisch (Nm)“ angegeben, dann handelt es sich immer um dreifach verzwirntes Garn. Das bedeutet, dass das Nähgarn aus drei einzelnen Zwirnen/Fäden verzwirnt wurde. Diese Art des Garnes ist perfekt für stabile Nähte. Manchmal wird die Stärke aber auch anders angegeben, z.B. „40/2“. Das bedeutet dann, dass das Garn nur zweifach gezwirnt ist, wobei ein Zwirn eine Stärke von 40 hat. Möchte man beim Verzwirnen von Garnen ein 100 m langes Garnstück bekommen, muss ein einzelner Zwirn länger als 100 m sein. Denn beim Verzwirnen („Drehen um eine gedachte Achse“) von einzelnen Zwirnen geht immer ein bisschen an Länge verloren. Deshalb ist Garn der Stärke „40/2“ ähnlich dick/schwer wie Garn der Stärke „Nm 100“.

Welches Garn passt denn nun zu Ihrem Nähvorhaben?

Wollen Sie lediglich nicht dehnbare Stoffe verarbeiten können wir Ihnen durchaus unser Baumwollgarn empfehlen. Da es aufgrund seiner eingeschränkten Anwendungsgebiete nicht zu den beliebtesten Garnen gehört führen wir nur eine Stärke. Mit diesem Baumwollgarn können Sie aber alle „normal dicken“ Stoffe verarbeiten. Polyestergarn hingegen können Sie immer verwenden – egal ob der Stoff elastisch ist oder nicht. Hier haben Sie die Wahl zwischen „No Name“ und „Gütermann AE“ als Markenprodukt. Viele setzen auf Markengarn, da man dann immer gleichbleibende Qualität bekommt, egal wo man es kauft. Bei „No Name“ bekommt man je nachdem wo man es kauft anderes Garn. Dennoch sind viele unserer Stammkunden schon seit Jahren mit unseren No-Name-Garnen zufrieden. Polyestergarn finden Sie bei uns in den Stärken 120 (feineres Garn für bspw. Gardinen), 100 (Standard-Garn / Allesnäher), 80 (etwas dicker für bspw. Polster), 40 (Jeansgarn) und 30 (Knopflochgarn). Overlock-Garn sind für spezielle Overlock- bzw. Coverlock-Maschinen gedacht. Hier finden Sie in unserem Sortiment nebst dem „Standard“-Garn auch Overlock-Bauschgarn, -Jeansgarn und Transparent-Overlock-Nähgarn.

Nähmaschinengarn-Übersicht

Garnstärke
Verwendungszweck
Polyestergarn
Overlockgarn
Baumwollgarn
120
Für alle Standard-Stoffe, Gardinen 1.000 m - Rolle
1.000 m - Rolle (Gütermann)
Overlock-Bauschgarn 5.000 m
Gütermann Toldi Lock 2.500 m
 
100
Für alle Standard-Stoffe, Nähgarn dieser Stärke werden auch oft als „Alleskönner“ oder „Allesnäher“ betitelt 200 m - Rolle
1.000 m - Rolle
200 m - Rolle (Gütermann)
100 m - Rolle (Gütermann/NEON)
3.000 Yard - Kone 200 m - Rolle
1.000 m - Rolle
1.000 m - Jumbo-Rolle
80
Campingartikel, Zelte, Polster, Sitzauflagen 800 m - Rolle    
50
40
Jeansgarn, robuste Steppnähte / Ziernähte / Kappnähte 200 m - Rolle
100 m - Rolle
100 m - Rolle (Gütermann)
1.000 Yard-Kone  
30
Knopflochgarn, Markisen, Motorradbekleidung, Zelte 300 m - Rolle    
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